Litha Sommersonnenwende

Yogapraxis und Rituale zur Sommersonnenwende

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Am 21. Juni erreicht das Jahr seinen lichtvollsten Moment: Die Sommersonnenwende markiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht. In vielen Kulturen wird dieses besondere Sonnenfest als Wendepunkt gefeiert – als Zeit der Fülle, Entfaltung und tiefen Dankbarkeit. Doch Litha, wie es im keltischen Jahreskreis genannt wird, erinnert uns auch daran, dass alles im Wandel ist: Wo Licht ist, entsteht auch Schatten, und auf das Yang folgt das Yin.

In diesem Beitrag lade ich Dich ein, die Sommersonnenwende bewusst zu erleben – mit alten Ritualen, moderner Achtsamkeit und einer Yogapraxis, die Dich mit der Feuerenergie des Sommers verbindet. Lass uns gemeinsam innehalten, feiern und reflektieren, was gewachsen ist – und was nun bereit ist, sich zu wandeln.

Die Sommersonnenwende – Bedeutung und Ursprung

Die Sommersonnenwende, Mittsommer, 21. Juni (manchmal auch der 20. Juni), ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Nun befinden wir uns auf dem Höhepunkt der Energie, Yang Energie, die Sonne hat ihren höchsten Stand erreicht. (Der 21. Juni ist übrigens auch der Weltyogatag.)

Das Sonnwendfest Litha ist gleichzeitig auch ein Tag der Wende, des Übergangs: die Tage werden nun wieder kürzer, bis am 21. Dezember, der Wintersonnenwende, einer Rauhnacht, der kürzeste Tag und die längste Nacht erreicht ist und die Tage wieder länger werden.

Die Sommersonnenwende erinnert uns trotz aller Freude und Heiterkeit auch an die Vergänglichkeit, denn sie markiert den Übergang vom Licht in die Dunkelheit. Wir sind in den Wandel der Zeiten eingebettet, wo Licht ist, ist auch Schatten, alles ist in allem vorhanden, Yin und Yang.

Es sind auch Tage des Übergangs von Yang in Yin Energie und umgekehrt. Die Sommersonnenwende steht ganz in der Energie des Elementes Feuer (großes Yang).  Es ist ein Fest der Sonne und des Lichtes, Lebensfreude, Liebe und Begeisterung. Und da es eine Zeit des Wandels ist, ist es auch wieder die Gelegenheit, neue Projekte zu starten und zum Durchbruch zu bringen.

Was ist Litha und wann feiert man es?

Litha ist ein Sonnenfest und wird am 21. Juni gefeiert. Es ist ein heidnisches Fest. Andere Namen sind Sonnwendfest, Mittsommer oder Alban Hefin (Sommersonnenwende)

Litha ist das Fest des Sommers, die Sommersonnenwende, der Tag, an dem die Sonne am höchsten und in ihrer höchsten Kraft steht. Es ist der längste Tag (17 Stunden) und die kürzeste Nacht des Jahres. Es ist gleichzeitig der Wendepunkt, denn ab jetzt werden die Tage wieder kürzer. Die Sommersonnenwende ist das Gegenstück zur Wintersonnenwende im Dezember.

Traditionell wird zur Sommersonnenwende um ein Feuer getanzt, das Sonnwendfeuer. Es ist eine Zeit der Entfaltung und der Transformation, die uns daran erinnert, dass Licht und Schatten immer in uns vorhanden sind.

Bei den Kelten feiert man Mittsommer. Bei ihnen beginnt der Sommer am 1. Mai und endet am 31. Juli. Der 21. Juni steht genau in der Mitte, deshalb wird dieses Fest Mittsommer genannt. Es geht oft über mehrere Tage. Es ist eine Zeit der Freude, die Natur steht in ihrer Fülle, man tanzt ums Feuer, oft auch nackt.

In der christlichen Tradition ist das Johannisfest daraus geworden, das man am 24. Juni feiert. Man feiert den Geburtstag von Johannes dem Täufer, der genau gegenüber dem Geburtstag von Christus, dem Lichtbringer, am 24. Dezember steht.

Am 24. Juni feiert man außerdem den Fairy Day (Feen-Tag).

Themen dieses Festes sind die Fülle, Entfaltung, Freude, Sonnenkraft, Reife und Transformation.

Geschichte und keltischer Hintergrund

Seit vielen Tausend Jahren wird die Sommersonnenwende überall auf der Welt gefeiert. In der keltischen Tradition wurde zum Höhepunkt des Lichtes der Eichenkönig gekrönt, der Gott des zunehmenden Jahres.

Das keltische Sonnwendfest wird Litha genannt. Es steht im Jahreskreis der Wintersonnenwende Jul gegenüber. Weitere wichtige keltische Feiertage:

  • Samhain: Beginn des Winters, Tod des Jahreskönigs
  • Jul: Wintersonnenwende, Übergang von der Dunkelheit ins Licht
  • Imbolc: Wachstum und Erneuerung, Lichtfest
  • Ostara: Frühlingsfest
  • Beltane: Fest des Lebens und der Fruchtbarkeit, keltischer Sommerbeginn

Im keltischen Belchen-System, einer Art Sonnenkalender, der auf fünf Bergen im Elsass, Schwarzwald und in der Schweiz beruht, geht die Sonne zur Sommersonnenwende vom Elsässer Belchen (Ballon d’Alsace) aus gesehen über dem kleinen Belchen Petit Ballon aus auf, was zur Bestimmung des Zeitpunktes der Sommersonnenwende herangezogen wird. (Bei Beltane ist es der Große Belchen)

In vielen Religionen, vor allem in der germanischen, keltischen, slawischen und nordischen Tradition, wurden Sonnwendfeste gefeiert. Man entzündete ein Feuer, um die Sonnenenergie zu steigern, und hoffte, auf diese Weise für eine gute Ernte sorgen zu können.

Sommersonnenwende Feuer
Sonnwendfeuer

In Stonehenge findet die größte unorganisierte Sonnwendfeier Europas statt. Die Steine im Monument von Stonehenge sind so ausgerichtet, dass sie exakt auf den Sonnenaufgang am Tag der Sommersonnenwende ausgerichtet sind.

Stonehenge Sommersonnenwende

Rituale zur Sommersonnenwende

1. Feuerritual

Zünde ein Feuer an: Das kann ein Feuer in Deinem Garten sein oder auch einfach symbolisch eine Kerze. Schreibe auf, was Du loslassen möchtest und verbrenne es. Schreibe auch Deine Wünsche auf und übergib sie dem Feuer.

Schenke dem Feuer Deine Dankbarkeit und übergib ihm auch eine kleine Opfergabe, z.B. Blumen oder Kräuter. Das begünstigt die Erfüllung Deiner Wünsche und verspricht Glück und Erfolg. Ideale Kräuter sind Johanniskraut, Beifuß oder Thymian.

Es heißt, Herzenswünsche, die in der Mittsommernacht gesetzt werden, gehen in Erfüllung. Schreibe Dir Deinen Herzenswunsch auf einen Zettel und verbrenne ihn zur Mittsommernacht.

2. Meditation

Richte Dir einen Altar in Sonnenfarben ein und reflektiere über Deine vergangene 6 Monate. Was ist seit den Intentionen geschehen, die Du Dir zur Wintersonnenwende gesetzt hast für das neue Jahr, was hast Du im vergangenen Halbjahr von Deinen Plänen umgesetzt?

Nimm Dir einen Moment Zeit, um über das abgelaufene halbe Jahr zu meditieren. Was hast Du bereits erreicht? Was darfst Du noch tun?

Heute ist eine gute Gelegenheit, noch einmal die Ziele anzuschauen, die Du Dir für das Jahr gesetzt hast – Zeit für eine Bestandsaufnahme, um Dir wieder ein wenig Klarheit darüber zu verschaffen, was Du vielleicht verändern musst, um wieder auf Kurs zu kommen.

3. Musik und Tanz

Das Sonnwendfest ist eine Zeit der Freude und der Fülle. Feiere das mit Musik, die Dir Energie gibt.

Entzünde Dir ein Sonnwendfeuer und tanze um es herum, wenn Du magst. Es kann auch einfach eine Kerze sein, die Du für diese spezielle Nacht anzündest.

4. Sonne tanken

In ihrem Buch „Das Feuer des Herzens hüten“ beschreibt Shiva Rea ein schönes Ritual für die Sommersonnenwende: Stelle eine Schale mit Wasser in die Sonne, damit sie die Energie der Sonne aufnehmen kann und trinke es am Nachmittag, um selbst an dieser Energie teilzuhaben.

Geh am Sonnwendtag hinaus in die Natur und genieße die Sonne und die Fülle des Lebens!

Balance zwischen Yin und Yang

Finde Deine Balance zwischen Yin und Yang, zwischen Aktivität (Yang) und Ruhe (Yin). Gehe nach draußen und sei aktiv, achte aber darauf, dass Du Dir auch Zeit zur Ruhe nimmst, so dass Du nur so viel Sonnenkraft aufnimmst, wie es Dir guttut. Denn neben ihrer lebensspendenden hat die Sonne auch eine zerstörerische Kraft: wenn wir nicht auf uns achten, können wir ausbrennen.

Reflexionsfragen und Journaling

  • Wie ist es mir die letzten 6 Monate ergangen? Was habe ich erreicht, was habe ich erlebt? Was möchte ich heute feiern?
  • Wofür bin ich dankbar?
  • War ich erfolgreich in der Erreichung meiner Ziele? Warum oder warum nicht?
  • Was darf sich in meinem Leben verändern, um vorwärtszukommen?
  • Was darf ich an mir verändern, um vorwärtszukommen?
  • Welche Gewohnheiten möchte ich hinzunehmen oder verändern, um Fortschritte zu machen?
  • Wo will ich im nächsten Halbjahr stehen?
  • Wovon will ich mehr in meinem Leben?
  • Mit wem möchte ich mehr zusammen sein?
  • Was würde ich gerne tun?
  • Was ist mein Herzenswunsch?

Yogapraxis zur Sommersonnenwende

Yin Yoga für den Sommer – regenerierend, erfrischend & ganz in Stille Diese 60-minütige Yin Yoga Praxis in Stille ist ideal für die heißen Tage des Sommers. Inspiriert vom Feuer-Element der TCM, unterstützt sie Dich dabei, Dein Herz zu kühlen, das Nervensystem zu beruhigen und neue Energie zu tanken. Ideal für heiße Tage oder wenn Du Dich gestresst und überfordert fühlst.

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Mehr Informationen

Räucherstoffe zur Sommersonnenwende

Passende Räucherstoffe sind Johanniskraut, Beifuß, Königskerze, Thymian, Rose, Copal, Alant, Engelwurz, Myrrhe, Mariengras.

Empfehlungen und Angebote

Magst Du Litha mit mir feiern?

Feiere mit mir das Sommerfest Litha, auch bekannt als Sommersonnenwende.

Wir wollen uns in diesem Workshop mit der Qualität des Sonnwendfestes verbinden, die Kraft der Sonne feiern. Dich erwartet eine fließende Qigong / Yin & Yang Yoga Einheit und eine geführte Phantasiereise.

FAQ zur Sommersonnenwende

Was ist Litha?

Litha ist ein keltisches Jahreskreisfest, das zur Sommersonnenwende am 21. Juni gefeiert wird. Es ist ein Sonnenfest, das die Kraft der Sonne, Fülle und Transformation ehrt.

Wann wird die Sommersonnenwende gefeiert?

Die Sommersonnenwende findet meist am 21. Juni statt, manchmal auch am 20. Juni. Es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres.

Was sind typische Rituale zur Sommersonnenwende?

Typisch sind Feuerrituale, Sonnen-Meditationen, Reflektieren über das vergangene Halbjahr, Tanzen, das Trinken von Sonnenwasser oder das Verbrennen von Wunschzetteln.

Welche Bedeutung hat die Sommersonnenwende spirituell?

Sie symbolisiert den Höhepunkt der Lichtkraft, steht für Reife, Freude, Entfaltung und Wandel. Es ist auch ein Wendepunkt – der Beginn der Rückkehr zur Dunkelheit.

Wie kann ich Litha mit Yoga feiern?

Eine Yogapraxis zur Sommersonnenwende verbindet Dich mit der Feuerenergie. Empfehlenswert sind herzöffnende Asanas, meditative Yin-Yoga-Einheiten und achtsame Bewegung in der Natur.

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